Komplettes Interview mit Thomas und Malik

Thomas Hoffmann und Malik Arrendell in der Produktion

Malik Arrendell und Thomas Hoffmann: „Gesundheit ist so wichtig wie nie zuvor. Es ist an der Zeit, dass neben der körperlichen Gesundheit auch die mentale Balance im Fokus der Trainingskonzepte steht.“


Malik Arrendell und Thomas Hoffmann – das sind die beiden Köpfe hinter MINDZMOVE. Die beiden haben ihre Expertisen vereint und gemeinsam ein Konzept erarbeitet, das Körper, Kopf und Herz gleichermaßen anspricht. MINDZMOVE – sprich Mind-Set-Move – ist ein Wortspiel: Dein Mindset, also Deine Gedanken und Überzeugungen, wird dabei in Bewegung gebracht – und gleichzeitig Dein Körper. Die geräteunterstützen Übungen suchst Du Dir ganz spielerisch mit einer Software selbst aus. Die Geräte gleichen eher spannenden Möbeln und machen neugierig auf Positionen und Möglichkeiten. Wie Du Dich Deinem Mindset sowie Deinem Körper nähern möchtest, bestimmst Du allein – über die Übungen, die Mindset-Ebenen oder die Mindset-Mottos. Neugierig geworden? Was sich Malik und Thomas bei der Ersinnung von MINDZMOVE gedacht haben, woher ihre Motivation kommt, warum Thomas Hunde mag und Malik Basketbälle – das und noch viel mehr erfährst Du im Interview.

Malik, Thomas, wie habt Ihr beiden Euch kennengelernt?

Malik: Thomas, weißt Du das überhaupt noch?

Thomas: Ich glaube, Du bist irgendwann in mein Fitnessstudio marschiert und wolltest mir irgendeinen Mist verkaufen.

Malik lacht: So war das! Im Ernst – wir hatten eine Geschäftsbeziehung. Da hattest Du noch ein Gesundheitsstudio mit Gastronomie in Kirchdorf. Damals habe ich bei einer Unternehmensberatung gearbeitet. Wir hatten ein spannendes Konzept zum Thema Abnehmen im Angebot, das Thomas angefragt hatte. Und irgendwann stand ich damit vor seiner Tür, hab ihm das verkauft und dann gab es eine Schulung, bei der Thomas als Studioinhaber mit drin saß. Was mir auch noch in Erinnerung geblieben ist: Dieses Konzept wurde bundesweit umgesetzt und sein Standort war der beste in der Performance. Das ist schon ein bissl her...

Thomas: Bestimmt schon 20 Jahre.

Beide rätseln und lachen.

Was hat Euch zusammengehalten?

Malik: Bei besagtem Konzept stand auch das Thema Marketingbetreuung im Raum – das wurde von Thomas mitgebucht. Schon allein deshalb waren wir immer wieder in Kontakt. Das eigentlich Spannende war aber, dass wir uns immer auch zu anderen Themen ausgetauscht haben. Unter anderem zu innovativen Themen wie der Idee des Rücken Colleges. Das war damals in der Entstehungsphase. Da haben wir schon darüber diskutiert, wie man Gesundheitskonzepte oder Verkaufsprozesse typengerecht konstruieren kann. Diese Herangehensweise gab es zu dem Zeitpunkt in der Branche noch gar nicht. Thomas war sehr fordernd und das war für mich spannend. Und wie ging es dann eigentlich weiter?

Thomas: Ich hab keine Ahnung. Sind wir nicht schon zusammen zur Schule gegangen?

Beide lachen, bis sich Malik erinnert.

Malik: Durch einen Geschäftspartner sind wir wieder in Kontakt gekommen. Da habe ich mich bereits mit Biokinematik beschäftigt – das Thema, dem sich MINDZMOVE verschrieben hat. Biokinematik hat auch bei Rücken College schon eine Rolle gespielt, aber es fehlte ein Gerätekonzept dazu. Zu dem Zeitpunkt habe ich solche Geräte bereits vertrieben, Schulungen gegeben und Vorträge gehalten. Darüber habe ich mich mit Thomas unterhalten und die Frage gestellt, ob es nicht Sinn machen würde, das in Rücken College zu implementieren.

Thomas: Ich hatte damals ein Fitnessstudio mit Physiotherapie, Kosmetik- und Wellnessbereich, mit Gastronomie und sämtlichen Trends, die die Branche regelmäßig auf den Markt geschmissen hat. In einem Studio gibt es Themen, die Du supergut verkaufst. Den Rest musst Du anbieten, weil der Kunde suggeriert, dass er es möchte. Aber damit verdienst Du kein Geld. Und irgendwann habe ich mich gefragt, warum man nicht nur dieses eine Ding anbietet. Dazu braucht man nicht 3000 Quadratmeter Fitnessclub mit einer Investition von mehreren Millionen Euro, da reichen hundert Quadratmeter. Damals war das noch sehr innovativ, so zu denken. Heute gibt es den Begriff der Boutique-Studios, der Special-Interest-Studios – kleine Betriebe, die nur ein Thema behandeln.

Das Abnehm-Programm, das mir Malik verkauft hat, wurde später abgelöst durch ein Rücken-Programm. Bei diesem Programm hatten wir auch einen unglaublichen Zulauf, wir haben hunderte von Kunden generiert. Das war die Geburtsstunde von Rücken College. Das Thema Rücken hat so eine Sogkraft, da im Laufe des Lebens über 80 Prozent der Leute an einem Rückenproblem leiden. Als Physiotherapeut dachte ich mir also, dass es gut wäre, sich auf das Thema Rücken und seine comorbiden Begleiterkrankungen zu spezialisieren. Wer „Rücken“ hat, hat auch Stress, oft auch auch Gewichts- und Gelenkprobleme.

Ich hab mir das Übungsheft angeschaut. Viele Leute haben zwar Probleme, machen aber trotzdem nichts. Die Herangehensweise des Hefts ist sehr spielerisch. Ist es das, was die Leute motivieren kann?

Thomas: Das stimmt schon. Das Begleitbuch geht spielerisch an die Bereiche Psyche und mentale Ebene heran. Das ist genau das, was wir wollen. Bis zum Rücken College wurde das Thema Rücken immer hochkompliziert und medizinisch behandelt. Wenn Du Rückenprobleme hast, kannst Du zum Physiotherapeuten gehen, Du kannst zum Orthopäden gehen – und wenn es ganz schlimm ist, in eine Klinik, wo Du umfassend behandelt wirst. Nur in den großen Zentren wird auch die psychische Komponente mitbehandelt.

Malik: Aber auch nur in den Zentren, die schon über den Tellerrand hinausblicken. Wer heute eine Ausbildung zum Physiotherapeuten macht, lernt immer noch, dass man bei Rückenproblemen in erster Linie die Muskulatur kräftigen muss. Seit ein paar Jahren kümmert man sich um Spannungsverhältnisse im Körper. Die Gründe für Probleme können auch sein, dass man einseitige Bewegungsmuster hat, dass man zu viel falsch trainiert – oder sich nicht bewegt und zu viel sitzt. Diesen Ansatz gibt es – aber den Ansatz, der nochmal dahinter liegt, den hat man bisher außer Acht gelassen: Die Auswirkung von Stress auf den Bewegungsapparat kann strukturelle Veränderungen im Körper hervorrufen, weil sich das myofasziale System verändert. Stress macht krank – das ist erst seit ein paar Jahren wirklich akzeptiert. Das war aber schon damals bei Thomas im Rücken College Thema.

Thomas: Die psychologische Komponente wird mit dem Thema Stress angesprochen – aber es gab keine konkreten Handlungsanweisungen. Als Physiotherapeut aber auch als Trainer habe ich bei Kunden oft gemerkt, dass die Rückenprobleme nicht nur struktureller Natur waren, sondern privater Stress oder Stress in der Arbeit Mitauslöser der Beschwerden waren. Aber außer diesen Verdacht anzusprechen hatte ich keine Möglichkeit, entsprechend zu behandeln. Ich hätte nur den Rat geben können, zum Psychologen zu gehen – und wer macht das? Das ist aber genau das Problem: Alles, was psychischer Natur ist, wird beim Psychologen behandelt und alles, was körperlicher Natur ist, beim Physiotherapeuten oder Trainer. Wir waren die Ersten, die diese psychische Komponente in ein Programm eingebaut haben – nicht hochmedizinisch, sondern ganz einfach für den Kunden umsetzbar. Mit konkreten Übungsabläufen und Hintergrundinformationen, damit das Programm ganzheitlich daherkommt.

Malik: Was wirklich wichtig ist, ist die spielerische Komponente. Wenn das Thema Psyche auftaucht, ist das für viele Menschen abschreckend. Weil sie Angst haben, durchleuchtet zu werden, weil sie nicht verstehen, was die Psyche mit der Gesundheit zu tun haben soll, weil sie sich nicht vorstellen können, dass es da eine Verbindung geben kann zwischen Körper, Psyche und Geist. Wenn man da zu wissenschaftlich und mit einer zu großen Ernsthaftigkeit drangeht, ziehen sich viele Leute zurück. Wenn wir aber spielerisch sind, geht das automatisch. Und: Es gibt ja auch Leute, die keine großen Probleme oder Schmerzen haben, sondern einfach ein Ziel, das sie erreichen wollen. Mit unserer Herangehensweise holen wir die Leute da ab, wo sie gerade sind.

Höre ich das richtig heraus? Hat sich MINDZMOVE aus dem Rücken College entwickelt?

Thomas: Beim Rücken College geht es um körperliches Training an Kraftgeräten. Und die psycho-soziale Komponente haben wir in Form von Büchern, Lernlektionen, Begleitunterlagen integriert. Aber das sind beides eigenständige Module. Die einen finden das Krafttraining gut, die anderen mögen den psycho-sozialen Aspekt und nur ein gewisser Prozentsatz kann mit beidem was anfangen. Nach seiner Zeit als Unternehmensberater hat Malik bei einem Hersteller für biokinematische Geräte angeheuert. In vielen Gesprächen haben wir festgestellt, dass das die einzigen Geräte auf dem Markt sind, die die körperliche und die mentale Komponente vereinen, da beides in einer Trainingseinheit durchgeführt werden kann. Ich bin der Meinung, dass bestimmte mentale Meinungen Einfluss auf Körperhaltung und Beweglichkeit haben. Malik hat mir erzählt, dass bestimmte Bewegungen an diesen Geräten zu einer mentalen Veränderung führen können.

Malik: Aus der Erfahrung und dem Feedback von Therapeuten mit der Trainingsmethode der Biokinematik ist mir Folgendes aufgefallen: Es lösen sich oft nicht nur Blockaden im Bewegungsapparat, wenn wir die Übungen machen, sondern auch sehr häufig auf der mentalen Ebene. Da kommen Emotionen hoch, die sich lange aufgestaut haben. Und wir erkannten den Zusammenhang zwischen körperlichen und mentalen Blockaden – und der Wohltat, wenn sich beides auflösen kann. Das haben wir mit ins MINDZMOVE-Konzept einfließen lassen.

Thomas: Wir haben uns viel über die Themen Gefühle und Emotionen ausgetauscht. Ein gewisses Training kann Emotionen auslösen – und umgekehrt genauso. Bestimmte Stimmungen zeigen sich in Beweglichkeit und Haltung. Das nennt man Embodiment und man kennt das aus dem Yoga seit hunderten von Jahren. Das ist nichts Neues – aber alle Elemente auf unsere Art und Weise zusammenzuführen, auf das liefen unsere Gespräche immer hinaus.

Bis zur Umsetzung...

Malik: Ich komme aus dem Leistungssport – und Thomas eigentlich auch. Wobei er Musher (Schlittenhundesportler) lieber die Hunde laufen lässt. (Beide lachen) Im Leistungssport spielt das Thema Embodiment auch eine große Rolle – und das Mentale Training. Wenn Leistungssportler technisch und körperlich topfit sind, aber ihre Leistung nicht mehr abrufen können, vermutet man mentale Blockaden dahinter. Da gibt es viele Ansätze, diese negativen Denkmuster mit positiven Affirmationen, Mantras – wie immer man das nennen mag – zu überschreiben. Das ist im Leistungssport und im Management gang und gäbe. Wir haben bereits bestehende funktionierende Module aus Biokinematik, Mentalem Training und Yoga – zusammengeführt. Diese Erfolgskomponenten haben wir zu einem Konzept verbunden – zu MINDZMOVE.

Habt Ihr MINDZMOVE selbst erprobt?

Malik: Wir arbeiten ganz intensiv mit dem Thema. Meine erste Begegnung mit dem Thema Biokinematik hatte ich als Leistungssportler. Eine starke Verletzung hat mich aus meinem Alltag herauskatapultiert. Dazu kamen die mentalen Blockaden, da ich dachte, es ginge nicht mehr weiter. Für viele Sportler ist es ein einschneidendes traumatisches Ereignis, wenn der Körper nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Heute mache ich zwar nicht mehr so viel Sport, trainiere aber selbst mit den Geräten und den positiven Affirmationen. Und Du, Thomas, hast es schon mit dem Rücken College erprobt – da haben wir auch schon mit Affirmationen gearbeitet.

Thomas: So ist es. Im Rücken College sehen wir, dass Kunden mit dieser Methode sehr erfolgreich sein können. Es ist auffällig, dass Leute, die sich stark mit dem mentalen Bereich beschäftigen, viel bessere Erfolge erzielen, als die, die „nur“ trainieren. Spannend ist das Warum: Warum schafft es jemand, der positiv denkt und mental stark ist, diese körperlichen Beschwerden leichter zu bewältigen? Welche medizinische Erklärung gibt es dafür? Ich habe dazu sämtliche Literatur durchgewälzt. Erst in den letzten Jahren entstanden auf diesem Gebiet Forschungszweige, zum Beispiel die Psychoneuroimmunologie, wo diese Zusammenhänge wissenschaftlich dargestellt werden.

Malik: Es reichen oft ganz einfache Zusammenhänge: Habe ich Stress, werden Stresshormone ausgeschüttet. Das ist ein rein biochemischer Vorgang, dass diese Hormone auch einen Einfluss auf das fasziale, das muskuläre System haben. Das haben Faszienforscher herausgefunden. Und es ist ja so, dass sich viele Menschen im Dauerstress befinden. Diese neuen Forschungszweige werden meist nicht ganzheitlich betrachtet. Nicht nur wir versuchen diesbezüglich neue Methoden zu entwickeln – MINDZMOVE ist aber das erste standardisierte Konzept, das Körper, Geist und Seele berücksichtigt.  

Das ist sehr spannend. Mir kommt beim Zuhören ein Gedanke: Wir alle sind individuell auf die ein oder andere Weise gestresst. Wie entstehen negative Mindsets gesellschaftlich betrachtet? Stress ist ja gut etabliert und hat sogar ein gewisses positives Standing in unserer Leistungsgesellschaft...

Thomas: Da gebe ich Dir total recht. Das Bedürfnis, sich wohlzufühlen, glücklich zu sein, körperlich fit zu sein ist immer vorhanden. Die Themen Fitness und gesunder Lebensstil werden im Moment ganz neu definiert. Vor vielen Jahren war der Mann, der körperlich fit und muskulös war, das Ideal. Die Frau war durch Gymnastik durchtrainiert. Das war das Sinnbild der Gesundheit. Damals war das vielleicht ausreichend. Durch vermehrten psychischen Stress ändert sich die Definition von Gesundheit. Es ist an der Zeit für neue Trainingsmethoden, die genau das mitberücksichtigen. Man sieht das in der aktuellen Zeit: Die Leute sind total genervt von den Maßnahmen, es fehlen soziale Kontakte, sie haben Existenzängste. Die Leute haben psychischen Stress. Die wenigsten sagen, dass sie unter Bewegungsmangel leiden. Obwohl sie auch durchaus noch mehr rumsitzen und körperlich verfallen. Das ist ein gesellschaftlicher Trend. Darum sehen wir uns als Game-Changer.

Wenn man den körperlichen Aspekt betrachtet: Ich kann mir vorstellen, dass durch die Übungen Bereiche angesprochen werden, in denen einem erst bewusst wird, wie wenig man beweglich ist...

Malik: Das Thema Beweglichkeit ist total wichtig. Die meisten Leute denken von sich, sie seien beweglich, nur weil sie noch nicht starr sind. Sie wissen aber gar nicht, zu was ihr Körper eigentlich in der Lage wäre. Hüfte, Knie, Schulter – das sind Zonen, die durch einseitige Bewegungsmuster und viel Sitzen so eingeschränkt sind, dass es als „normal“ betrachtet wird. Das ist die Basis der Biokinematik. Wir holen die Leute auf der Ebene ab, bei der sie ansetzen wollen. Jemand, der sich nicht vorstellen kann, dass er auf der mentalen Ebene ein Problem hat, steigt über die körperliche Ebene mittels Übungen ein. Es muss nicht jeder sofort die Psyche miteinbeziehen – das geschieht sowieso automatisch im Hintergrund.

Du sprichst die drei unterschiedlichen Herangehensweisen an, sich mit MINDZMOVE zu beschäftigen?

Malik: Uns geht es darum, den Menschen zu helfen, mit sich selbst zu beschäftigen: Wie geht es dem Körper, was denke und fühle ich? Wie wirkt sich mein eigenes Denken auf meinen Körper aus? Wir können mit der Biokinematik an den Geräten auch Tests durchführen, so dass die Leute sehen können, was ihr Körper zu leisten imstande wäre. Damit können wir auch weitere vorhandene Probleme analysieren – und möglichen zukünftigen Beschwerden vorbeugen. Die Leute werden auf eine bessere Körperwahrnehmung sensibilisiert, die sie vielleicht über die Jahre verloren haben. Der Alltag begünstigt, dass wir das Gefühl für den Körper mehr und mehr verlieren. Dazu kommt Gedankenhygiene – das was ich denke, bestimmt mein Leben. Im positiven und im negativen Sinne. In der Theorie ist das zumindest schon bei vielen Leuten angekommen.

Thomas: Das Training mit MINDZMOVE ist sehr intim. Wer trainiert, beschäftigt sich mit seinen Mindsets. Jeder hat seine persönlichen Mindsets, die er mit sich herumträgt und nicht nach außen publiziert. Das ist eine sehr intime Sache. In einem Kurs, in dem jeder Teilnehmer die selbe Übung macht, betätigt man sich zwar körperlich, kommt aber selten ins Nachdenken über sich selbst.

Ich stelle mir das sehr praktisch vor, da ich gleichzeitig eine Übung mache und mich mit einem Mindset-Motto beschäftige. Wenn ich „nur“ dasitze und meditiere, gerate ich persönlich schnell in die Gefahr, abzuschweifen. Durch die Bewegung bleibe ich eher konzentriert...

Malik: Durch die Bewegung verstärkst Du sogar den Effekt. Das kennt man auch vom Lernen: Viele Leute tun sich leichter, zu lernen und gleichzeitig körperlich aktiv, in Bewegung, zu sein. Du kannst also Gedanken stärker in Deinem Unterbewusstsein unterbringen, wenn Du gleichzeitig Deinen Körper betätigst. Das ist ebenfalls nichts Neues und wir nutzen diese Erkenntnis gern. Die Kombination aus Bewegung, der positiven Affirmation des Mottos im Rhythmus des Atems verstärkt den Effekt.

Thomas: Wir verwenden bei MINDZMOVE Übungen, von denen wir wissen, dass sie bestimmte emotionale Reaktionen hervorrufen und bestimmte Mindsets verstärken können. Der wissenschaftliche Hintergrund ist immens, obwohl die Ausführung für den Nutzer sehr einfach ist. Ich gebe Dir ganz recht – es gibt Leute, die können meditieren. Ich bewundere die, weil ich es nicht kann. Der einfachere Weg geht über Bewegung. Wenn ich mich bewege, kommen mir Gedanken, geschieht eine Problembewältigung. Wenn ich nur am Küchentisch sitze und über mein Problem grüble, wird mir mit Sicherheit keine Lösung einfallen. In der Bewegung geschieht ein Perspektivwechsel – in jedem Sinne.

Ihr seid Euch in Eurem Konzept so einig – und doch seid Ihr so verschieden in Eurer Art und Weise. Wie würdet Ihr Euch gegenseitig beschreiben?

Thomas: Ich glaube, wir ergänzen uns ganz gut. Wir sind beide davon überzeugt, dass der Markt ein ganzheitliches Trainingskonzept braucht. Das ist unser roter Faden. In der Herangehensweise unterscheiden wir uns ein bisschen. Malik ist der Experte zum Thema Biokinematik, zum Thema Bewegung überhaupt. Ich beschäftige mich mit der psychischen Komponente sehr intensiv. Das hat sich durch Rücken College so ergeben.

Malik: Wir haben schon sehr unterschiedliche Ansätze. Trotzdem gibt es auch viele Überschneidungen. Unsere Lebenserfahrung unterscheidet sich durchaus. Ich war Leistungssportler, komme aus dem Sportmanagement, habe viel Erfahrung in Beratung, Vertrieb und Marketing. Thomas ist Physiotherapeut, hat viel unternehmerische Erfahrung und schon zig Firmen begleitet. Davon profitieren wir beide und wir respektieren die Expertise des anderen. Entscheidend ist, dass wir beide Visionäre sind. Wir reden immer über Ideen, über das, was man machen könnte.

Thomas: So ist es. Wir denken beide in die Zukunft. Sobald wir etwas fertig haben, ist es eigentlich schon wieder uninteressant. Dann gehen wir den nächsten Schritt, fragen, wie wir es verbessern könnten. Was uns noch unterscheidet: Wir haben verschiedene Arbeitsweisen. Es gibt Dinge, die ich furchtbar ungern mache – die erledigt Malik, weil sie ihm nichts ausmachen. Und es gibt Dinge, die mir leicht fallen, die Malik nicht so mag. So gesehen ist es eine supertolle Kombination mit uns.

Malik: Was das Thema Visionen angeht, müssen wir manchmal schon aufpassen, dass wir uns nicht in unseren Ideen und Ansätzen verlieren. Die Herausforderung ist es, eine Struktur zu finden, die auch von außen betrachtet einfach umsetzbar scheint. So ist MINDZMOVE nicht kompliziert – man kann nur unheimlich viel damit machen. Darum fragen wir gern Dritte, wie sie unsere Konzepte wahrnehmen.

Wie sieht MINDZMOVE in der Praxis aus? Probieren die Leute das Konzept einfach aus oder bekommen sie eine Einführung?

Thomas: Die Anwender bekommen eine Schulung, sie bekommen umfangreiche schriftliche Unterlagen. Die meisten sind so begeistert, dass sie selbst mehr Infos fordern und sich tiefer in die Materie einarbeiten. Wir lassen niemanden einfach nur auf eine Software los, sondern leiten fachlich an – spielerisch und unkompliziert. Dazu stehen wir in enger Kommunikation mit den Anwendern, die uns auch das Feedback ihrer Kunden weiterleiten. So können wir entsprechend reagieren.

Malik: Das ist ganz wichtig. Wir haben die Unternehmer, die unser Konzept einsetzen – und da gibt es die Kunden, die MINDZMOVE direkt ausprobieren. Wir sind auf das Feedback angewiesen, damit sich das Konzept weiterentwickeln kann. Das ist gleichermaßen für uns und die Kunden spannend, weil es in der Gesamtheit was ganz Neues ist.

Die Geräte werden regional produziert – warum ist Euch das wichtig?

Thomas: Zu dem ganzheitlichen Trainingskonzept gehört eine ganzheitliche Herangehensweise. Ich fände es unglaubwürdig, eine ganzheitliche Trainingsmethode etablieren zu wollen und die Geräte dazu in China zu produzieren oder minderwertige Materialien zu verwenden. Das würde nicht in den Gesamtkontext passen. Der ganzheitliche Ansatz schließt für mich ein, ökologisch, fair und nachhaltig zu denken und zu handeln. Es gehört dazu, so viele Menschen wie möglich einzubinden.  Uns war von Anfang an klar – da mussten wir gar nicht drüber reden – dass wir nicht irgendwo hingehen und unseren Produzenten nach Preis und Technik aussuchen. Uns ist wichtig, dass unsere Produzenten wissen, welches Konzept hinter den Geräten steckt und sie ebenfalls davon überzeugt sind. Egal, ob das nun der Schreiner, der Polsterer oder der Technische Zeichner ist. Ich weiß, dass man den Geräten diesen gemeinsamen Spirit ansieht.

Malik: In allem, was wir tun, wollen wir unsere Vision mit anderen teilen und regional arbeiten. Es ist wichtig, dass sich alle, mit denen wir zu tun haben, mit unserem Konzept identifizieren. Das Regionale und das Thema Nachhaltigkeit – beides ist gerade in der jetzigen Zeit wichtig und da wollen wir ein Zeichen setzen für eine neue Gesinnung, in der jeder Selbstverantwortung trägt.

Thomas: Genau. Hinter Produkten und Ideen stehen Menschen. Diese Menschen wollen wir auch gerne zeigen.

Eine letzte Frage: Wo liegt Eure Hauptmotivation für MINDZMOVE?

Malik: Es gibt Menschen mit verschiedenen Mentalitäten. In unserer Branche unterscheidet man zwischen Trainer und Therapeuten. Dann gibt es die Heiler und die Verkäufer. Nur wenige können beides miteinander verbinden. Uns ist das gegeben. Wir wollen Menschen unterstützen, letztlich ein besseres Leben zu führen. Und dafür können wir Konzepte entwerfen. Positives Feedback zu bekommen, ist für mich ein großes Geschenk und mein Antrieb. Was mich immer motiviert: Wenn sich MINDZMOVE am Markt etabliert hat, wissen wir, dass wir den Menschen Gutes bringen. Natürlich wird damit auch Geld verdient. Aber das ist ja nichts Schlechtes.

Thomas: Ich bin seit knapp 30 Jahren in der Gesundheitsbranche unterwegs – als Physiotherapeut, als Fitnessunternehmer und als Franchisegeber für Rücken College. In dieser Zeit habe ich einen großen Überblick bekommen. Ich habe das Gefühl, in der Gesundheitsbranche ist vieles sehr eingefahren. Die Physiotherapie wird noch genauso praktiziert wie ich es damals gelernt habe. In der Fitnessbranche hat sich die Grundeinstellung ebenfalls nicht verändert. Was an Veränderungen sichtbar ist, sind Trends, die regelmäßig und teuer auf den Markt geschmissen werden. Vom Grundsatz jedoch hat sich kaum was getan. Mein Anspruch: Es ist Zeit für neue ganzheitliche Trainingsformen. Die Bedürfnisse der Patienten sowie der Trainierenden sprechen diese Sprache. Sie wollen körperlich leistungsfähig sein, Stress abbauen und etwas für die mentale Gesundheit tun. Wir wollen Vorreiter sein und diese neue Trainingsform in die Welt tragen.